Geplatzte Notartermine vermeiden

Manche Situationen verwundern selbst den erfahrenste/n Makler*in. Das erste Mal, seitdem es ASSVOR Immobilien gibt, ist diese Woche ein Notartermin ohne unterschriebenen Kaufvertrag zu Ende gegangen. Auch wir kennen natürlich die Geschichten aus anderen Unternehmen, dass so etwas schon einmal passiert. Bloß dass wir mit den Quoten, die wir in dem Zusammenhang zu hören bekommen, mit unserem einen Termin in den vielen Jahren, nicht mithalten können. Wahrscheinlich ist es genau deshalb für uns auch eine so überraschende, neue Situation.  

Zwischen der Fertigstellung des Kaufvertragsentwurfes und dem Stattfinden des Notartermins sollten ein- bis zwei Wochen Zeit liegen. Der ein oder andere wird jetzt sagen: “Aber dann besteht doch die Gefahr, dass eine der Parteien abspringt!“ Dieses Gerücht können wir nicht bestätigen. Wer im Kopf bereits soweit war, dem Aufsetzen eines Kaufvertrages zuzustimmen, der ist auch bereit, diesen zu unterschreiben. Folglich überwiegen für uns die Vorteile. Wir können in Ruhe mit beiden Parteien den Vertrag durchsprechen und alle offenen Fragen klären. Uns liegt es einfach nicht, Käufer zu einem übereilten Notartermin zu drängen. Schließlich sind wir uns komplett im Klaren darüber, was für ein wichtiger Tag das für alle Beteiligten ist. Und natürlich hat das Ganze auch einen Eigennutzen, wir sitzen auch lieber entspannt beim Notartermin, als bei diesem noch überrascht zu werden. 

Die einzigen Gründe, die wir gelten lassen, dass ein Notartermin doch schneller stattfindet, sind Terminschwierigkeiten bei einer der Parteien. Dann richten wir uns natürlich nach den Wünschen der Käufer oder Verkäufer. Besonders zur Urlaubszeit im Sommer können die Zeitfenster, in denen Notar, Käufer und Verkäufer im Lande sind, schon einmal kurz werden. Über mehrere Wochen auf den nächsten, passenden Termin warten, finden dann auch wir nicht hilfreich. 

Unser aktueller Fall: Wie jedes Mal wurden die Vertragsentwürfe frühzeitig verschickt, besprochen und alles schien auf einen äußerst entspannten Notartermin hinauszulaufen. Käuferin war glücklich, Verkäufer waren glücklich, wir waren glücklich. Im Termin ließ sich dann die Käuferin von ihrem Vater vertreten. Die Beurkundung lief und irgendwann ließ der Vater in einem Nebensatz fallen, dass er bitte als Bedingung eine Baugenehmigung für eine Garage und ein dazugehöriges Rücktrittsrecht, sollte diese nicht erfolgen, im Vertrag hätte. Plötzlich herrschte Ruhe und Ungläubigkeit in dem Beurkundungszimmer.  

Für uns wäre es ein leichtes gewesen, im Vorfeld mit dem Bauamt zu sprechen, ob irgendetwas gegen eine Garage spricht. WENN WIR DANACH GEFRAGT WORDEN WÄREN. So gab es natürlich im Notartermin keine Chance, die Möglichkeit für einen Garagenneubau abzuklären.  

Der Käufer wollte das Risiko, trotz telefonischer Zusicherung seines Architekten, dass es kein Problem darstellt, nicht tragen. Die Verkäufer sahen nicht ein, warum sie eine aufschiebende Bedingung akzeptieren sollten, obwohl es weitere Kaufinteressenten für ihr Haus gab (was übrigens auch unsere Meinung widerspiegelte). Das Ende vom Lied, der Kaufvertrag wurde nicht unterschrieben, bereits beim Verlassen des Notariats der nächste Kaufinteressent angerufen und die Käuferin muss die Kosten für den Vertragsentwurf tragen. Ob noch Kosten von der Bank auf Grund Ihrer nicht in Anspruch genommenen Finanzierung auf Sie zukommen, können wir nicht abschätzen. 

Alles in allem eine vermeidbare Situation, wenn die Käuferpartei von Anfang an mit offenen Karten gespielt hätte. Also unsere Bitte an Sie, bitte hören Sie nicht auf diese Laien–Tipps, dass unter dem Druck des Notartermins Verkäufer oder Käufer alles unterschreiben würden. Bitte nicht solche für Sie wichtigen Vertragsinhalte versuchen mit Druck während der Beurkundung durchzusetzen. Solche Aktionen gehen oft daneben, besonders, wenn ein Profimakler daneben sitzt und die unter Druck gesetzte Partei beraten kann. 

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